Besondere Tisch–Ereignisse

18:00 Uhr
Besuch der Art Düsseldorf 2025 mit Damen
"Liebe Tischfreunde, ich freue mich sehr, eine Einladung unseres Tischfreundes Patric Gellenbeck zum VIP Preview der Art Düsseldorf auf dem Gelände Böhlerwerke weiter zu leiten.
Die Art wird offiziell eröffnet am 10. April um 16 Uhr, der VIP Preview läuft von 12 bis 16 Uhr.
Im Anschluss würden wir auf dem Gelände für 17:00 einen Tisch bei Georg Broich im "Neni" reservieren.
Ich bitte euch um Anmeldung mit der Angabe, ob ihr mit Begleitung kommt und ob ihr auch zum Essen dabei seid. ... Freundliche Grüße Frank Schürmann"
Im Nachgang:
"Liebe Tischfreunde, ... Eure Einladungslinks für den Zugangscode habt ihr alle erhalten. Bitte ladet euch den Code auf euer Mobiltelefon. Bitte kommt selbständig zu den Böhlerwerken und besucht den Preview, der für uns ab 12 Uhr geöffnet sein wird. Unser Treffen bei Neni wird vorgezogen auf 16:30, da es am frühen Abend eine geschlossene Gesellschaft gibt. Viele Grüße! Frank".
Hier das Tages-Fazit eines nicht so Zeitgenössisch-Kunstbeflissenen:
Klar, tout Düsseldorf ist da, der feine Teil der beliebten 'Stadtgesellschaft'. Den ausgestellten Kunstwerken in nichts nachstehende, absolut KÖ-fähige Dresses (m/w/n) mit ebensolchen Egos werden zur Schau getragen, viele Künstler sind da und/oder solche, die so tun (beliebtes Outfit bei ihnen dieses Jahr: Tischler-Arbeitsgarnituren in 'auf-der-Walz'-Ausführung mit Zollstock am Hosenbein vermutlich zum Perspektiven- und Spannungsbogen-Vermessen; mega out derzeit eigenwillige Kopfbedeckungen und geschlungene oder offen hängende Schals).
Patric als langgedienter, erfolgreicher Böhler-Gelände-Manager weiß zu berichten, dass vor und in diesen Previewstunden üblicherweise der Hauptumsatz der 3-tägigen Ausstellung getätigt werde - danach kämen dann die 'nur zum Glotzen'. 2 große Fabrikhallen voller Kunst, da wird 'Glotzen' rasch zur körperlichen Arbeit. Der sich geschätzt ein Dutzend Wirtschaftstischler hingaben (knapp 10 später bei "Neni", mindestens 3 gesichtet, aber dann nicht beim Essen dabei).
Einer Bewertung des Ausgestellten verschließt sich der 'Schreiber dieses' mangels Kenntnissen in zeitgenössischer bildenden Kunst (schon sein Kunstlehrer bescheinigte ihm dies vor ca. 70 Jahren). Sein Gefühl, von so manchem 'modernen' Künstler quasi auf den Arm genommen zu werden, hat auch mit einer Ausstellung 1970 im New Yorker Guggenheim Museum zu tun, bei der sämtliche Exponate weiß waren, gehängt an die weiße Wand der Spiral-Museumsrampe. Tout en blanc - die blanke 'Verarsche'.
Was ähnliches findet sich heute hier, für schlappe 6.000 EUR:
2 weiße Bettdecken, mit verdecktem roten Faden aneinandergenäht: "Türkisch-Deutsche Verbindung".
Auch bei dieser Abbildung einer von einem chinesischen Künstler von einer Vorlage abgemalten arabischen (oder Farsi?) Kalligraphie stellt sich diesem Kritikaster die (kunst)übliche Frage, wo denn Kunst beginne.
(Preis a.A., kleine neue Galerie in Oberkassel)
Schön abgemalt, aber keine eigene Gestaltung (die Buchstaben haben wohl auch keine Wortbedeutung).
Anders als, zum Vergleich, diese künstlerisch eigenständig gestaltete, also nicht 'abgekupferte' Kalligraphie in islamischem Grün mit Wortbedeutung
(Eigenbestand, irakischer Künstler aus Urdenbach, leider ✝)
Auch nicht weit von der Frage, ab wann - nein, nicht ein Mann ein Mann - sondern Kunst Kunst ist, rangiert diese Montage, die wohl an ähnliche Konfigurationen im Ägyptischen Museum Kairo/Gizeh anknüpft, dort allerdings im anthropologischen Sektor gezeigt werden:
"Aufstand der Schaukelpferde" (Viel Arbeit war's - für wenig Brot?)
Da sind diese apokalyptischen Reiter schon von anderem Format
Nebenbei bemerkt: "Tod" ist, wie oft in der Kunst, so auch auf dieser Ausstellung ein häufiges Sujet, ähnlich dem (heuer hauptsächlich schwulen) Sex.
Wir nähern uns Inhaltlichem
und unter dieser blauen "Tüte der Erkenntnis", offenbar einem neuzeitlichen Nürnberger Trichter, finden wir zurück zur schon nicht mehr zeitgenössischen, wenn auch modernen Kunst (eine Rarität auf dieser Kunstmesse):
Voller Hoffnung
wieder mehr zu verstehen:
Um 16:30h finden wir uns im levantinischen "Neni"
ein,
, anfangs noch nicht ganz zu 8 oder 9-Wi-tischlern und 3 Damen.
Wer noch nicht wusste, wie eng die Adjektive g-astronomisch und astronomisch korrelieren können, bekommt es hier vermittelt. Für dieses kleine Teilchen (Artischockenherz auf Hummus an normalgroßem Teller)
sind 10 Euro aufgerufen, plus 7,50 EUR für ein kl. Fläschchen Mineralwasser.
Dito für ein von der Speisekarte bis zum Servieren zusehends kleiner werdendes Stück Kuchen mit Kaffee - relativ gesehen preislich den angebotenen Kunstwerken mithin in nichts nachstehend, wenn auch nicht so lange haltbar. Gerd jedenfalls weiß hieraus einen kleinen feinen Protest-Sketch zu machen, indem er sich als jemand gibt, der doch vor den Preisen dieser Speisekarte schon von zeitgenössischen Künstlern um den Rest der Ersparnisse gebracht wurde, den Trump ihm gestern 'after customs tariffs' noch gelassen hat.
Angesichts solcher finanziellen Herausforderungen kann manch einer rasch 'überinvestiert' sein, wie man vor dem 1. Weltkrieg schonend von Leuten sagte, die zwar vermögend, aber out of cash waren.
Well, in dem Sinne also, vielschichtig: "Gimme
Jo'anna, gimme Hope
before the morning come" (Eddy Grant).
Patric, Dir sehr herzlichen Dank für dieses VIP Event und persönlich, Du weißt schon, Alles Gute!