Besondere Tisch–Ereignisse
21:30 Uhr
Mitglieds- u. sonstige Beiträge oder die Suche nach der Jonges-Finanzautonomie
Einige ergänzende Betrachtungen zur "Infomail Düsseldorfer Jonges" des Jonges-Vorstands v. 19.04.2023:
"Abstimmung über Beitragsanpassungen"
In der Tischbaas-Sitzung im März 2023 signalisieren die Tischbaase dem Jonges-Vorstand, dass diesmal kein Mitgliederproteststurm wegen der geplanten Beitragsanpassungen ab 2024 zu erwarten sei. Auch von einer bei voriger Gelegenheit an die Wand gemalten Protest-Austrittswelle wegen finanzieller Überforderung der Mitglieder sei diesmal an den Tischen nichts zu hören. Offenbar entfalten die vorgesehenen Anhebungen im Gegenwert des Verzichts auf gerade mal 1/2 Füchschen-Alt im Monat nicht die Schrecken des Vorjahres. Vielleicht, hoffentlich wirkt auch die Einsicht auf breiter Front, dass unser Verein nicht auf Dauer mit einem negativen Betriebsergebnis 'leben' kann. Und, mehr noch, dass gern öffentlichkeitswirksam vermarktete soziale und sonstige Wohltaten des Vereins passender aus eigener Jonges-Mitgliedertasche bezahlt statt von außenstehenden Dritten zugewendet werden.
Ab dem 01.01.2024 demnach
- Erhöhung des Jahresbeitrags von 65,00 € auf 80,00 €, also + 15 € : 12 = monatlich 1,25 € oder Verzicht auf 1/2 Füchschen-Alt im Monat
Ab dem 01.01.2026:
- Erhöhung des Jahresbeitrags von 80,00 € auf 100,00 €, also kaum mehr oder ein 3/4-Alt-Verzicht mtl.
Laut Protokoll der 2. Tischbaas-Versammlung vom 25. Mai 2023 hat es keine Reaktionen zur Beitragserhöhung gegeben
Nun ist es damit leider noch nicht getan. "Wie Ihr wisst" schreibt uns unser Vorstand "ist unser Verein seit über 91 Jahren ein fester Bestandteil des kulturellen und gesellschaftlichen Lebens in unserer Stadt. Wir pflegen die Traditionen und das Brauchtum unserer Heimat, fördern die Kunst und die Wissenschaft, unterstützen soziale und karitative Projekte. Um diese Ziele auch in Zukunft zu verwirklichen, sind wir auf eine solide finanzielle Basis angewiesen." Bislang gründet letztere schon bei nur etwas größeren Beträgen nicht auf dem Beitragsaufkommen, sondern auf Spenden außenstehender Dritter, ab nun und in Zukunft gar auf dem Prinzip Hoffnung und der Angst, immer genügend Spenden einwerben zu können. (Wie schnell das gefährdet sein und unser Verein erpressbar sein kann, hat uns unser Baas jüngst drohend aufgezeigt, wenn wir keine Frauen aufnehmen.)
Ob man sich als Mitglied wohl fühlt, dass sich der Verein bei seinen jährlichen Förderungen, Unterstützungsaktionen pp. mit fremdfinanzierten Federn schmückt, sollte jeder endlich mal für sich abwägen, denn das ist nicht 'ohne Augout' oder, wie der Schwabe sagt: hat Gschmäckle.
Folgerichtig erscheint es da, dass Baas Rolly "den Willen bekräftigt, den Verein unabhängig von Spenden zukunftssicher aufzustellen" (so auf der Tischbaassitzung 03/2023).
Aber wie?
Da kommt die Anregung eines HF ausgerechnet vom Tisch Wirtschaft für 2025 gerade recht: Hier müsse ein deutliches Zeichen her, ein finanzieller Ausdruck des Stolzes der Mitglieder, ihre Wohltaten aus der eigenen Tasche zu bestreiten. Den alten Griechen nacheifernd ein ὀβολός
also ein Obolus namens Ich-bin-stolz-auf-unsere-selbst-finanzierten-Förderungen.
Ab dem 01.01.des beitragserhöhungsfreien 2025 zahlt jeder Jong (mehr oder weniger gern) den Stolz-Obolus im Gegenwert von weniger als 2 nicht getrunkenen Füchschen Alt im Monat. Bei 3.600 Mitgliedern macht das im Jahr ein regelmäßiges quasi Spendenaufkommen von fast 220.000 €, das ist doch ein ganz schöner Batzen Vereins-Finanzautonomie (-stolz), oder. Und da der Verein gemeinnützig ist, findet der eine WP oder der andere StB im Verein doch wohl eine Gestaltung, mit der der Jong diese Wohltätigkeitsspende steuerlich geltend machen kann. Und, wo nötig, findet sich natürlich wie auch heute schon eine sozialverträgliche Lösung bei Härtefällen.
Tischfreund Dieter, Vorsitzender des Jonges-Ehrenrats, ist es eine Ehre zu raten, einerseits zu obolieren und gleichwohl das 1/2e Glas Alt zu trinken: "[ich jedenfalls]trinke gerade das 1/2 alt"
, whatsAppt er, wie gewohnt mit bestem Beispiel vorangehend, dem Verein und sich eine Freude machend.
"Wir sind uns bewusst, dass dies eine spürbare Belastung für viele von Euch darstellt. Wir bitten Euch aber um Euer Verständnis und Eure Zustimmung zu diesem notwendigen Schritt. Nur so können wir sicherstellen, dass unser Verein auch in Zukunft seine wichtige Rolle in unserer Stadt erfüllen kann. Wir stehen Euch gerne für Fragen und Anregungen zur Verfügung", schließt der Vorstand seine Ausführungen zum Thema 'Zukunft der Vereinsfinanzen'.
Wer mag sich dem als stolzer Jong, als von der stadtweiten Wichtigkeit unserer Aktivitäten erfüllter "Einer von uns" (TOR-Rubrik) verschließen?
Also auf zur völligen finanziellen Vereinsautonomie!
Her mit diesem Oboluſ!
Nicht allein in Wohlfühlſachen
Soll der Jong ſich Mühe machen;
Sondern der Finanznot Lehren
Muß er mit Verständniſ hören.
Dafür iſt Baaſ Rolly da. —
— Max und Moritz, Jongeſ beide,
Mochten ihn darum nicht leide;
PS zur Klarstellung: Finanzautonomie heißt nicht, dass wir auf freundlich zugedachte Spenden verzichten müssten. Aber wir sind nicht mehr existentiell auf sie angewiesen, um unsereren hohen Wohltätigkeitsstandard aufrecht zu erhalten, ohne Fremdmittel-beschämt rot zu werden.
Doch Zweifel greifen rasch ans Vorstandsherz: Kann das nach dem ganzen Beitragsärger mit diesem 'Wir-bezahlen-unsere-Ehrungen-aus-Mitgliedsbeiträgen-selber'-Obolus denn funktionieren? Tragen das die Mitglieder mit, spüren sie überhaupt dieses 'Ich-bin-stolz-auf-unsere-selbst-finanzierten-Förderungen' in sich oder sonnen sie sich gern weiter im Licht von Vereinswohltaten, die Dritte bezahlt haben? Mit andereren Worten:
"Schaffen wir das??"
"Ihr schafft das!!"
weiß , die schließlich damit Erfahrung hat.
Lit,
v. i.S. des Meinungsrechts ein gern mal hin und wieder wider den Stachel löckender HF - gern mit den Brüdern Grimm "ach wie gut, dass niemand weiss, dass ich Beitragsstiehlt-zchen heiss - oder, gehobener, mit ein bisserl Shakespeare "Though this be madness, yet there is method in't".