Besondere Tisch–Ereignisse

Frauen bei den Jonges (7) Allen geht nun 1 Licht auf, erst eins, dann zwei dann drei, dann vier, dann stehen die Frauen vor der Tür
21.02.2023
12:00 Uhr

Frauen bei den Jonges (7) Allen geht nun 1 Licht auf, erst eins, dann zwei dann drei, dann vier, dann stehen die Frauen vor der Tür

"Frauen bei den Jonges?" Fortsetzung vom 12.02.2023

 

"Alles Vergängliche ist nur ein Gleichnis, das Unzulängliche, hier wirds Ereignis; Das Unbeschreibliche, Hier ist es getan; Das Ewig-Weibliche zieht uns hinan."    (aus - ja klar, erraten)

 

Vom Gedankenaustausch und auch sonst ermuntert, erscheint Frank im Traum, wie er begeistert die Tischbesprechung eröffnet und stringent durch den Abend steuert. Sind doch so viele Tisch-ler wie selten von diesem Thema aufgescheucht:

- Wollen endlich wissen, was Sache ist mit den Frauen, ihrer Vereinsaufnahme

- und warum

- und wie die Tischfreunde in ihrer Gesamtheit, nicht in einigen wenigen bislang gehörten Stimmen dazu stehen

- und ob es mehr um Grundsätzliches in der Einstellung zu Frauen im Verein geht oder eher um zähneknirschende Nützlichkeitserwägungen, Zeitgeist, öffentliche Meinung

- und bis wann, gar schon in der Mitgliederversammlung Ende April 2023 oder doch am St. Nimmerleinstag

- und ob unser Tisch auch dann beim "Frauen nein" bleibt, wenn der Verein deren Aufnahme beschließen sollte

- und ob es konkrete Hinweise gibt, dass "Konzerne und große Unternehmen aufhören zu spenden" (Rolly), wegen Governance, Compliance und so

- und von wieviel Spendengeld wir tatsächlich sprechen

- undundund

- und, last but not least, wie sich Rolly, wie der Vereinsvorstand (geschlossen oder mit Minderheitsvoten?) vorstellen, eine derzeit ca. 60-%ige Ablehnung der Aufnahme von Frauen im Verein in eine 75-%ige Zustimmung umzubiegen.

 

 Dazu träumt sich Frank auch gleich ein (quasi Trompe-l’œil-) Protokoll:

Zur Einführung ins Thema hat Frank (nicht Plasberg) 'stark, aber fair' 2 Überraschungsreferenten gewonnen. Es eröffnet Kardinal Wölki aus Köln, der uns die Frauenfrage papstgetreu zentral aus biblischer Sicht ans Herz legt bzw. für Katholiken flammend auf die Seele predigt:

"Als Moses mit den Steintafeln, auf denen Gott gerade per Finger die 11 Gebote verewigt hatte, auf halbem Wege den Berg Sinai herabgekraxelt war, legte er erschöpft eine Verschnaufpause ein. Da fiel sein Blick auf das letzte, das 11. Gebot "Du, Weib, sollst dem Manne untertan sein!", dessen Bedeutung er in des Berggipfels Kälte, in des Diktates 40-tägiger Eile noch gar nicht richtig kapiert hatte - und er erschrak heftiglich. "Wie verklickere ich das bloß meiner Frau צִפֹּרָה/Zippora?? Sie ist zwar nicht so zänkisch wie Sokrates' Ξανθίππη/Xanthippe, aber hat ihre speziellen Wege, mir zu zeigen, wo 'der Bartel den Most holt' bzw. der Moses sein von Zeit zu Zeit dringlich Gewünschtes bekommt oder eben auch nicht. Nein, damit brauch' ich gar nicht erst nach Hause zu kommen! 40 Tage ohne Arktik-Anorak in Eiseskälte auf dem Berg Sinai, ok, aber 40 Tage zuhause 'ohne das, was mir als Manne zusteht', das kann keiner verlangen." Und so versteckte er sich hinter dem rußig brennenden Dornbusch, wartete dazu eine dunkel in Satansgestalt vorüberziehende Wolke ab und radierte, so Gottes Blicken vermeintlich entzogen, hastig das 11. Gebot um des häuslichen Friedens willen aus der Steinplatte. Und weil er die Platten später, fast heimgekommen, angesichts des Goldenen Kalbs ohnehin im Zorne zerbrach, fielen die Radierspuren und damit der Entfall des 11. Gebotes niemandem auf.

Aber ich, Wölki. sage Euch: Damit war und ist das 11. Gebot nicht aus der Welt! Denn unbemerkt blieb Moses' Tun daroben nicht. Und so wurde uns Gemeinde auf andere Weise mit Wiederholungen in zeitlichen Abständen hinter die Ohren geschrieben:

1.Mose 3:16 Und zum Weibe sprach der Herr: Ich will dir viel Schmerzen schaffen ... und dein Verlangen soll nach deinem Manne sein, und er soll dein Herr sein.

Ester 1:20 Und es erschalle dieser Befehl des Königs, den er geben wird, in sein ganzes Reich, welches groß ist, daß alle Weiber die Männer in Ehren halten, unter Großen und Kleinen.

Kolosser 3:18 Ihr Weiber, seid untertan den Männern in dem HERRN, wie sich's gebührt.

1.Petrus 3:1 Desgleichen sollen die Weiber den Männern untertan sein

Epheser 5
22Die Weiber seien untertan den Männern als dem HERRN. 23Denn der Mann ist des Weibes Haupt 24 Aber wie nun die Gemeinde ist Christo untertan, also auch die Weiber den Männern in allen [sic!] Dingen.

Titus 2:5 Frauen sollen sittig sein, keusch, häuslich, gütig, den Männern untertan

 

Und im speziellen Kontext der Frage "Frauen an Eurem Tisch" sage ich Euch mit 1.Korinther 14:34: Wie in allen Gemeinden der Heiligen lasset eure Weiber schweigen in der Gemeinde; denn es soll ihnen nicht zugelassen werden, daß sie reden, sondern sie sollen untertan sein, wie auch das Gesetz sagt.
Es sei denn, sie sitzen an einem eigenen Frauen-Tisch zusammen, weit von Euch, wo sie nicht stören und nichts hören, was sie ihrem Beichtvater flüstern könnten.

Und bedenket auch dieses: Von Jüngerinnen ist nirgends die Rede! Geht auch gar nicht, wo doch Jong so was ähnliches ist wie Jüng. (Hätte Jesus  _innen gendern wollen, hätte dem nichts im Wege gestanden - wollte er aber nicht.)

 

Erst als sich der Kontakt 'nach oben' mehr und mehr auf Rom (habemus papam, me Woelkim benefactus) beschränkte und keine Propheten und sonstige Himmelsmittler mehr nachwuchsen, verflüchtigte sich dieses Wissen um die rechte Zuordnung von Frau zu Manne.

Und nun seht Ihr in Eurem Verein, an Eurem Tisch, was das für Folgen hat. Gehet also hin und in Euch, auf dass Euch der rechte Pfad der Abstimmung gewiesen werde! Achtet auf die Zeichen!"

 

"Nein, und abermals nein!!" erwidert der von Sebastian aufgebotene Co-Referent John Stuart Mill: "Entgegen Geistesgrößen nicht nur von Fichte bis Schopenhauer und Nietzsche (Ihr wißt, der mit der Peitsche, die man nicht vergessen soll, wenn man zur Frau geht) setze ich mich seit dem 19. Jahrhundert entschieden für die Rechte der Frau ein. Schon in meinem Text über die "Hörigkeit der Frau" ("The Subjection of Women") habe ich die gesellschaftlichen Prozesse aufgezeigt, die zu ihrer angeblich naturgemäßen Unterlegenheit geführt haben:

"Jede Frau wird von frühester Jugend an erzogen in dem Glauben, das Ideal eines weiblichen Charakters sei ein solcher, welcher sich im geraden Gegensatz zu dem des Mannes befinde; kein eigener Wille, keine Herrschaft über sich durch Selbstbestimmung, sondern Unterwerfung, Fügsamkeit in die Bestimmung Anderer. Jede Sittenlehre [und auch die drei monotheistischen Glaubensvarianten vertreten durch Woelki] predigt ihnen, die Pflicht der Frau sei, für Andere zu leben, sich selbst vollständig aufzugeben und keine andere Existenz als in und durch die Liebe zu haben."

"Nein, und abermals nein!! Das, was als Wesensbestimmung ausgegeben wird, ist nur anerzogen und dient einem einzigen Zweck - der fraglosen Herrschaft des Mannes und auch die wieder einem einzigen Zweck, as you might easily guess. Zu diesem Zweck ist alles angewendet worden, um den weiblichen Geist niederzuhalten. So sehr Euch 'in und durch die Liebe' zu pass sein mag, es ist nicht alles auf der Welt und schon gar nicht an Eurem Tische!:
 
When you go to get a word of advice
From that scraggy high-ranking pastor,
Don't forget: Not Sex, but
Money makes the world go around.
That's economy-table's true sound!
Girls - Girls - Girls...                                     (you know the origin)"
 
 
'So, Leute', resümiert Frank, Ihr habt die Wahl, "auch wenn die Frage natürlich nicht hier am Tisch, sondern in der Mitgliederversammlung entschieden wird. Das ist nicht viel anders als bei einer Bundestagswahl. Wer nicht abstimmt, dessen Meinung kann nicht berücksichtigt werden. Es wird zwar geheim abgestimmt, aber ich muss, der Vorstand muss sich doch ein Bild machen, wie eure Stimmungslage so ist."
 
 
Traum-Fiktion? Realer Traum? Geträumte Wirklichkeit? Realität? Wer weiß das schon in dieser Debatte?

Lit

 

 

Fortsetzung am 23.02.2023

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