Besondere Tisch–Ereignisse

Tisch-WhatsApp-ikette und die kleine Welt der emojis  絵文字
17.07.2022
21:55 Uhr

Tisch-WhatsApp-ikette und die kleine Welt der emojis 絵文字

 "Liebe Tischfreunde!" schreibt unser Tischbaas Frank gen. Old Rakeman am 17.07. spürbar empört über die Verletzung der rudimentärsten Tisch-Etikette, allen Teilnehmern unserer Tisch-WhatsApp - das sind übrigens einige weniger als die Anzahl der Tischfreunde insgesamt -, "können wir uns bitte darauf verständigen, diesen Chat nur für kurze Mitteilungen und Fotos zu verwenden. Für Schriftsätze und längere Ausarbeitungen nutzt doch bitte die Emailfunktion. Dies zumal das lesen langer Texte in WhatsApp sehr unkomfortabel ist." (Wobei der letzte Satz in jederlei Wiedergabeformat "sehr unkomfortabel" zu lesen ist - dieser klugscheißernde Hinweis sei Lit erlaubt, wenn auch nur ganz klein-laut, denn Uwe-alias-Lit war ja der eigentliche Adressat von Franks Ermahnung.)

 

Franks Verweis auf die E-Mailfunktion ist leider nicht zielführend, denn das steht fuck-tisch für 'nicht gelesen werden', hat doch schon unser inzwischen Alttischbaas Gerd seinerzeit als Tischbaas in jeder Jahresversammlung unseres Tisches leidvoll darauf hingewiesen, dass das Lesen von Tisch-Mails der Wirtschaftsjonges Ding nicht ist.

 

Egal - wo Frank recht hat, hat Frank recht! Zumal das nicht nur unkomfortabel ist, sondern bei Häufung am Ende zu 'schleichender iPhone-Amaurosis' führen kann. Und besonders gravierend sind die CO2-Auswirkungen, ist doch das Internet mit 33 Mio. Tonnen CO2 (2018) allein in Deutschland ein Klimatreiber 1. Ranges - weltweit sogar stärker als der internationale Flugverkehr. Dazu wollen wir nicht auch noch mit langen Fotos, ebensolchen Mitteilungen, Schriftsätzen und Ausarbeitungen beitragen.

 

Daher antwortete er, Uwe-Lit, so zerknirscht wie hier stark gerafft:

"Amici domus*) pecavi!

Mea culpa, mea maxima culpa!

Jove*), ignosce me! 

*) (Glossar: domus für Lateiner: langes u, Jove für Nicht-Lateiner: Vokativ von Jupiter, dem römischen Pendant zum Blitze schleudernden Ζεύς)

Zumal ich, Uwe, doch schon vorher angekündigt hatte, auf Klugsch.ei und Vielwörterei zu verzichten. Als Buße nun habe ich das Jongeslied in voller Länge und 10 x gelesen, so laut, wie mir noch möglich (singen kann ich bekanntlich nicht mehr), und dann, daraus geistig gestärkt, darüber nachgesonnen, was wir als TG sonst noch - Hopp! - Nützlich-Straffendes zur Kurz- und Reinhaltung unseres Tisch-Chatspace tun können:

 

1. Ab- und Zu- Sagen nicht mehr 'an alle TG-Wirtschaft', sondern individuell nur an Tischbaas

 

2. Keine Videos mehr (die größten CO2-Verschmutzer innerhalb des Internet, von indiskutablen Verbalien abgesehen) und keine ähnlich umweltbelastende Weiterleitung fremder, bereits x-1000-fach bundesweit verbreiteter Gedankenblitze. Letzteres nach dem Tisch-Motto: Selber denken macht selber formulieren (kurz natürlich, Uwe!) erst schön...

 

3. Kein Appen von Jonges-bezogenen Artikeln der Rheinischen Post. Wirtschaftsjonges können selbst lesen - zur Not im "TOR"

 

4. Ab sofort indiziert, also verpönt die Nutzung der Un-絵文字 (-Emojis) des Jahres 2021: pollex erectus (Daumen hoch, schnöde Verballhornung des einstigen römisch-kaiserlichen Signal-Privilegs für 'Leben' des Gladiators), pollex versus (Daumen runter, dito für dessen 'Tod')‚ das Tauchern unter Wasser vorbehaltene OK-Zeichen, die betend zusammengefalteten Hände (Dürer? Jedenfalls wohl fälschlich:) für "danke!" (geht doch persönlicher, oder) und ‚klatschende Hände‘!

 

5. Als Langziel Übergang von altmodischen Schriftzeichen zu einer steinzeitlichen Wandmalereien nicht  unähnlichen Pikto-, feiner: Ikonographie, zeitgeistgemäss als  絵文字s wie in Klaus‘ köstlicher schriftfreier, allein emoji-gestützten Darstellung seiner Rheinquerungsvorschläge zum 19.07.2022 (s. nächsten Beitrag). Nachteile: Dass seine Emoji-Abfolge auch als ‚bin gerade in Klasse wasseraktivitätsgefülltem Urlaub‘ gelesen werden kann, könnte manch einen etwas verwirren. Auch sind erst noch hinreichend viele 絵文字s zu entwickeln, mit denen etwa Zeit- und Ortsangaben, Rück- und Nachfragen, gar Nachdenkliches dargestellt werden können. Andererseits: je weniger gefragt wird, desto, s.o., CO2-besser. Das dieser Plattisierung der Konversationsformen inhärente Risiko - Ärzte warnen - der rapiden Verbreitung von Morbus Bahlsen, gar von Oligophrenie in den noch nicht ganz oberen Alterskohorten gehen wir dabei sehenden Auges ein." 

                                                                                                                                                         

Uwes, mehr noch Lits Sache sind  solche 絵文字s nicht. Sie taugen eher weniger zu einer präzisen Ausdrucksweise, ähneln dem Bett des Prokrustes: passend gemacht. Immerhin: Mit einem Kaleidoskop von etwa 4 Dutzend solcher bunten Bildchen wünschte Uwe den am Kirmesgang  teilnehmenden Tischfreunden einen tollen Abend. Ansonsten schütten wir, Uwe/Lit, Emojis lieber in den antiken Λήθη, den Fluss zum Hades, Synonym für's Vergessen.

 

Und überhaupt, fragen sich beide Vorgenannten: Was soll das alles eigentlich? Wen interessiert das überhaupt?

Gar: Machen wir überhaupt so weiter?

Nein, so nicht. Zurück zu den Ursprüngen - reine Besondere Tisch-Ereignisse - und (Uwe!) kürzer.

 

Und, wo wir grad dabei sind, wer macht das auf Sicht weiter, inkl. der von Frank favorisierten Anfertigung von Kurzartikeln für die Darstellung unseres Tisch-Lebens im "TOR"? Eher keiner, mutmaßt ein mit den TGW-Verhältnissen besonders gut vertrauter Heimatfreund. Schade?

 

 

 

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