Vortrag Chr. Ingenhoven vor allem zum Köbogen 2
mit guter Resonanz auf den informativen Vortrag:
Auch angelehnt an historische Vorlagen, soll der (inzwischen in der Bauphase befindliche) 'Schulterschluß' zwischen 3-Scheiben-Haus und Schadowstraße optisch öffnend hergestellt werden, gleichzeitig der längst schäbig gewordene Gustaf-Gründgens-Platz urban wiederbelebt und das "schwebend amorphe Schauspielhaus" (Ingenhoven) in die städtebauliche Sicht zurückgeholt werden. Kurz: Wiederherstellung der öffentlichen Sicht auf ein um neue Elemente erweitertes, ganz besonderes, wenn auch architektonisch bzw. städtebaulich nicht spannungsfreies städtebauliches Ensemble, ergänzt um eine grüne Anbindung an den nahen Hofgarten.
Im Gegensatz zu den gelungenen Nord-Süd-Passagen der Stadt seien die Ost-West-Magistralen eher stiefmütterlich gestaltet. Mit dem Eckelement des so erneuerten Gustaf-Gründgens-Platzes werde für einen der wichtigsten Ost-West-Straßenzüge, die bislang nicht sonderlich einladende Schadowstraße, ein markantes Entree geschaffen als Zutrittsanreiz in die bis dahin aufgehübschte Erweiterung des unmittelbaren Innenstadtbereichs. Hier waren im übrigen auch stadtwirtschaftliche Kriterien zu berücksichtigen. [Anm.: Vermißt wurden detailliertere Ausführungen zu den beiden neuen Bauelementen - aber bekanntlich darf man über alles reden, nur nicht über 20 Minuten.]
Langfristige Verträge würden die Begrünung auf dem (öffentlich zugänglichen) Schrägdach des Pavillons links und die ganzflächige Ausstattung des rechten Bauwerks mit (bereits in Norddeutschland angepflanzten) Buchenhecken ganzjährig und nachhaltig sicher stellen - neben der nach den Kosten wohl die am häufigsten gestellte Frage.[Leise Anmerkung lit.: Gibt es denn immergrüne Buchen?]
Eine optische Beeinträchtigung der seitlichen Aufsicht auf das Drei-Scheiben-Haus (ca. 90 m hoch) durch den Pavillon (8 m hoch) sieht Ingenhoven nicht.
Problematisch bleibt die trennende Straßenbahntrasse zwischen den beiden Kö-Bögen - in der ausgeführten Form nicht dem Ingenhoven-Konzept entsprechend, doch habe man immerhin den von der Stadt geplanten engen Verbindungs'schlauch' weiten können.
Die Diskussion um das Für und Wider zum 'Tausendfüssler' ist verstummt. Anm. lit: So rasch vergißt sich, zu Recht, eine ausschließlich dem Verkehrsfluß der 60-iger Jahre gewidmete, typische Nachkriegslösung (ähnlich vorher in Hannover gebaut und dort längst sang- und klanglos verschwunden).
Christoph Ingenhoven, Architekt BDA, RIBA, AIA int. 1960 geboren in Düsseldorf
1978 – 1984 Architekturstudium RWTH Aachen und Kunstakademie Düsseldorf
1985 Gründung von ingenhoven architects.
Ausführlicher dazu im "TOR" Heft 3/2018, S. 12 "Die Buche ist ein Kämpfer".
"- 21:00 Uhr Naseband": Der vorgesehene Absacker im "Naseband" entfiel heute mangels Nachfrage.
PS Anfang Juli 2020 zum Baufortschritt Ingenhoven-Tal:
Die Begrünung der Fassade mit dem Buchenwald ist fertig, die Liegewiese links bald 'belegbar' (mit Corona-Vorsichtsabstand). Die Renovierung der Außenfassade des Schauspielhauses (Mitte) allerdings hinkt nach vielen negativen Überraschungen 'hinter den Fassaden' deutlich hinterher.
Lit (Fotos Lit)